Algen im Nordseewasser – vom glitschigen Ärgernis bis zum Superfood

Algen im Nordseewasser sind mehr als nur glitschige Pflanzen: Sie spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem und landen inzwischen sogar als Superfood in der Küche.

Sie treiben einfach so im Wasser

Wenn du im Sommer mit den Füßen durch die Nordsee stapfst oder aus deinem Strandkorb aufs Meer blickst, hast du sie bestimmt schon gesehen: Algen. Sie treiben im Wasser, hängen an Buhnen oder schmiegen sich an Steinen. Für viele sind sie ein glitschiges Ärgernis, für die Nordsee selbst aber sind sie lebenswichtig. Ohne Algen gäbe es hier kein Gleichgewicht im Ökosystem – und auch für uns Menschen spielen sie eine größere Rolle, als man auf den ersten Blick vermutet.


Welche Algenarten gibt es an der Nordsee?

In der Nordsee wachsen vor allem Braunalgen, Rotalgen und Grünalgen. Jede Art hat ihre eigene Aufgabe im marinen Kreislauf:

  • Braunalgen wie der Blasentang prägen das Küstenbild. Sie speichern Nährstoffe und bieten kleinen Fischen oder Krebsen Schutz.
  • Rotalgen sind oft unscheinbar, dafür aber wahre Sauerstoffproduzenten. Einige von ihnen werden sogar in der Lebensmittelindustrie verarbeitet.
  • Grünalgen sind die typischen „Seegrasteppiche“, die man am Strand findet. Kinder spielen damit, während Eltern sie eher als rutschige Gefahr am Buhnenrand sehen.

Besonders spannend: Viele der Algen-Arten sind wahre Überlebenskünstler. Sie trotzen Gezeiten, starker Strömung und Salzwasser – und liefern damit den Beweis, wie anpassungsfähig die Natur ist.


Algen als Sauerstofflieferanten und Lebensraum

Algen sind die unsichtbaren Stars der Nordsee. Sie produzieren Sauerstoff, filtern Nährstoffe aus dem Wasser und bieten unzähligen Lebewesen ein Zuhause. Kleine Garnelen, Muscheln und Schnecken verstecken sich zwischen den Algen, während größere Fische hier nach Futter suchen.

Auch für den Küstenschutz spielen sie eine Rolle: Dichte Algenteppiche bremsen die Wucht der Wellen und stabilisieren den Boden. Damit helfen sie, Erosion zu verhindern – ein Thema, das angesichts steigender Meeresspiegel immer wichtiger wird.


Vom Ärgernis am Strand zum Superfood im Teller

Wenn die Nordsee im Sommer warme Temperaturen erreicht, werden Algen manchmal allerdings auch zum Problem: Abgespült landen sie in großen Mengen am Strand, riechen streng und stören beim Baden. Doch der erste Eindruck täuscht.

Denn weltweit – und auch zunehmend in Deutschland – werden Algen als Superfood entdeckt. Sie enthalten viele Mineralstoffe, Eiweiße und Spurenelemente. Vor allem Jod macht Algen für die Ernährung interessant, da viele Menschen in Mitteleuropa unter einem leichten Jodmangel leiden.

Auch in der Naturkosmetik finden sie Verwendung: Algenextrakte stecken in Cremes, Masken und Duschgels, wo sie Feuchtigkeit spenden und die Haut beruhigen sollen. In der Medizin wird ebenfalls geforscht, wie Algen gegen Entzündungen oder sogar bei Krebserkrankungen helfen könnten.


Algen und der Klimawandel

Algen sind nicht nur Nahrungsquelle und Rohstofflieferant, sondern auch wichtige Partner im Kampf gegen den Klimawandel. Sie nehmen große Mengen CO₂ auf und speichern es. Manche Wissenschaftler träumen sogar davon, riesige Algenfarmen anzulegen, um den Klimawandel zu bremsen.

Doch gleichzeitig sind Algen selbst von den Folgen der Erwärmung bedroht. Höhere Wassertemperaturen verändern ihr Wachstum, manche Arten verschwinden, andere – wie giftige Blaualgen – breiten sich stärker aus.


Algen und dein Strandkorb-Erlebnis

Vielleicht fragst du dich jetzt: Was haben Algen mit meinem Strandkorb zu tun? Ganz einfach: Während du gemütlich im Strandkorb liegst, laufen im Meer unsichtbare Prozesse ab. Die Algen produzieren Sauerstoff für die Fische, stabilisieren die Küstenlinie und sorgen dafür, dass die Nordsee so lebendig bleibt, wie wir sie kennen und lieben. Ohne Algen würde dein Blick aus dem Strandkorb auf eine ganz andere, ärmere Nordsee fallen.


Fazit: Algen – unterschätzte Alleskönner

Ob als rutschiger Belag an Buhnen, als wertvolles Superfood oder als grüne Klimaschützer – Algen der Nordsee sind wahre Alleskönner. Sie verbinden Ärgernis und Nutzen auf faszinierende Weise. Beim nächsten Spaziergang am Strand lohnt es sich also, genauer hinzusehen. Denn diese unscheinbaren Pflanzen verraten dir viel über den Zustand des Meeres – und tragen dazu bei, dass du im Strandkorb weiterhin ein gesundes, lebendiges Meer vor Augen hast.


Zum Abschluss noch eine kleine kreative Idee: Stell dir einen Strandkorb vor, der nicht nur im Sand steht, sondern von Meeresalgen umrankt ist. Wie würdest du ihn ausmalen? Vielleicht mit kräftigem Grün, etwas Braun für den Seetang und einem leuchtenden Rot für die Rotalgen? Hol dir deine Stifte und probiere es aus – so wird das Strandkorb-Abenteuer noch bunter.


Von Petra

„Das Meer ist für mich ein Ort der Ruhe und Inspiration. Im Strandkorb-Team schreibe ich über Reisen, Naturerlebnisse und nachhaltige Ideen, die das Leben leichter und schöner machen. Ob Auszeit am Meer, Strandkorb-Pflege oder Tipps für umweltbewusste Urlaube – hier findest du Inspiration mit Meeresrauschen.“