Die Eisheiligen: Warum es im Mai plötzlich wieder kalt wird – und was das mit deinem Strandkorb zu tun hat

Der Frühling ist da, das Licht fühlt sich wärmer an, die Eisdiele hat wieder offen – und dann das: Plötzlich wird’s nachts wieder frostig. Die Sonnenliege bleibt leer, der Strandkorb steht verlassen im Garten, und selbst die frisch gepflanzten Tomaten ziehen sich erschrocken zurück. Willkommen bei den Eisheiligen – fünf Tage im Mai, die uns jedes Jahr daran erinnern, dass der Sommer sich nicht hetzen lässt. Mehr zum Strandkorb im Winter findest du hier!

Wer sind die Eisheiligen?

Die Eisheiligen – das klingt fast wie ein Wetterkrimi. Tatsächlich verbirgt sich dahinter eine alte Bauernregel: Zwischen dem 11. und 15. Mai kann es nochmal richtig kalt werden, vor allem nachts. Diese Tage sind nach fünf Heiligen benannt:

  • Mamertus (11. Mai)
  • Pankratius (12. Mai)
  • Servatius (13. Mai)
  • Bonifatius (14. Mai)
  • Sophia, auch bekannt als Kalte Sophie (15. Mai)

Die Namen stammen aus dem Kirchenkalender, aber für die meisten Menschen heute stehen sie einfach für: Vorsicht, da kann’s nochmal frieren! Und das ziemlich zuverlässig – zumindest in Mitteleuropa.

Warum wird es im Mai plötzlich wieder kalt?

Meteorologisch gesehen hängt das Ganze mit der Luftzirkulation über Europa zusammen. Warme Frühlingstage wechseln sich im Mai manchmal noch mit Kaltlufteinbrüchen aus dem Norden ab. Die Atmosphäre sortiert sich neu, und genau in diesem Umschwung liegt die Besonderheit der Eisheiligen.

Früher bedeutete das: Wer vor Mitte Mai zarte Pflänzchen ins Beet setzte, riskierte Totalausfall. Heute geht’s oft eher um Balkonblumen oder Tomaten im Hochbeet – aber die Regel gilt immer noch: Warte mit dem Auspflanzen, bis die Kalte Sophie vorbei ist.

Was das für deinen Garten (oder Strandkorb) bedeutet

Wer seinen Strandkorb im Garten stehen hat, kennt das Phänomen: Anfang Mai fühlt sich alles bereit an für laue Abende mit Wolldecke und Buch. Und dann kommt plötzlich nochmal Bodenfrost – manchmal sogar Schneeregen. Kein Grund zur Panik, aber ein guter Moment für einen zweiten Blick aufs Thermometer.

Unser Tipp:

  • Empfindliche Pflanzen in Kübeln über Nacht reinholen oder mit einem Vlies schützen.
  • Den Strandkorb gut abdecken, wenn er draußen steht – denn Feuchtigkeit und Kälte können dem Material zusetzen.
  • Und vor allem: Nicht frustriert sein. Der Mai ist ein Übergangsmonat. Und Übergänge brauchen manchmal Geduld.

Fazit: Die Eisheiligen – eine kleine Lektion in Entschleunigung

Im Grunde sagen uns die Eisheiligen: Lass dem Frühling seine Zeit. Nicht alles muss sofort blühen. Manches braucht noch Schutz, Ruhe, ein bisschen Geduld. Und das gilt nicht nur für Pflanzen, sondern manchmal auch für uns selbst.

Also: Wenn du in deinem Strandkorb sitzt, mit einem warmen Tee statt Aperol in der Hand, und der Wind ein bisschen frischer weht als gedacht – dann denk einfach an Mamertus & Co. Die meinten es nicht böse. Sie wollen nur sicherstellen, dass wir nicht zu früh auf Sommer umschalten.

Von Petra

Autorin mit Leidenschaft für die Nord- und Ostsee und den Strandkorb. Das Meer, die Weite, die Luft, das Wasser, eine steife Brise....