Grillen am Strand – was ist erlaubt, was nicht?

Der Duft von Bratwürstchen in der Luft, die Sonne im Gesicht und die Füße im Sand – klingt nach einem perfekten Sommerabend, oder? Doch wer am Strand von Travemünde oder Niendorf (hier halten wir uns auf, natürlich gibt es an anderen Stränden vielleicht andere Vorschriften) den Grill auspacken möchte, erlebt schnell eine Überraschung: Das Grillen am Strand ist längst nicht überall erlaubt. Wir haben uns für dich umgehört, was wo gilt – und was das mit dem Strandkorb zu tun hat.


Die romantische Vorstellung – und die Realität vom Grillen am Strand

Da sitzt man also, eingerollt im Strandkorb, blickt aufs Wasser, die Kinder sammeln Muscheln, und der Magen knurrt. Schnell wird klar: Ein bisschen Grillgut und ein kleiner Einweggrill wären jetzt perfekt. Schließlich ist Campingleben auch Kochleben – und was gibt’s Schöneres, als an der Ostsee im Freien zu essen?

Aber Moment: Grillen am Strand ist in vielen Badeorten nicht nur ungern gesehen, sondern schlicht verboten. Und das gilt auch für einige der schönsten Orte Schleswig-Holsteins.


Travemünde: Grillen verboten – auch am Hundestrand

Travemünde war da lange recht entspannt. Doch inzwischen ist Schluss mit der Lockerheit: Seit 2024 gilt ein generelles Grillverbot an fast allen beliebten Plätzen:

  • Kurstrand Travemünde
  • Grünstrand
  • Priwallstrand
  • Brodtener Ufer (auch am Hundestrand)
  • öffentliche Kurgrünanlagen

Das hat Gründe: Beschwerden über Rauch, Müll und Funkenflug häuften sich, vor allem im Hochsommer, wenn sich Touristen und Einheimische die Flächen teilen. Auch die Nähe zu Landschaftsschutzgebieten spielt eine Rolle.


Und wie sieht’s in Niendorf aus?

Auch in Niendorf/Ostsee ist das Grillen am Strand nicht erlaubt. Teilweise gibt es ausgewiesene Grillplätze, aber wer direkt im Sand sein Essen brutzeln möchte, hat Pech.

Die Empfehlung: Erkundige dich vor Ort bei der Touristeninformation, ob es offizielle Grillzonen gibt – und halte dich unbedingt daran. Die Strafen für unerlaubtes Grillen liegen meist im zweistelligen bis niedrigen dreistelligen Bereich – und so lecker kann kein Grillwürstchen sein.


Früher mal erlaubt – die Zeiten am Grünstrand

Es gab sie, die goldenen Zeiten: Am Grünstrand zwischen Kaiserallee und Kurpromenade in Travemünde gab es öffentliche Grillstationen. Zwischen 9 und 21 Uhr durften hier Grills stehen, mit Kontrollen durch private Sicherheitsdienste. Doch auch das wurde wieder zurückgenommen – heute bleibt der Rost daheim.


Was darf ich stattdessen?

Wenn du mit Picknickkorb im Strandkorb sitzt, darfst du natürlich essen. Kalte Speisen, belegte Brote, Melone, Salat – kein Problem. Auch ein Gaskocher beim Campen auf dem Campingplatz ist meist erlaubt. Aber offenes Feuer, Holzkohlegrills oder Feuerschalen sind am Strand tabu.

Auch wichtig: Lagerfeuer am Strand? Nur mit Sondergenehmigung und dann oft nur in speziell ausgewiesenen Bereichen – meist weit weg von den beliebten Badebuchten.


Warum das Ganze?

Du liebst den Duft von Holzkohle? Andere nicht. Gerade am Abend treffen viele Bedürfnisse aufeinander: Die einen wollen Ruhe, die anderen feiern, wieder andere haben Angst um ihre Kinder in der Nähe offener Flammen. Und nicht zu vergessen: Der Küstenwind macht Grillen schnell riskant. Funkenflug, vertrocknetes Dünengras, Brandgefahr.

Kurz gesagt: Es geht nicht gegen das Grillen – sondern um das Miteinander. Und um den Schutz der sensiblen Küstenlandschaften, für die wir alle Verantwortung tragen.


Ein Tipp zum Schluss: Grillfreude trotzdem erleben

Du musst nicht verzichten. Viele Campingplätze (wie z. B. Campingplatz Ivendorf) haben eigene Grillstellen oder erlauben kleine Gasgrills direkt am Stellplatz. Auch in der Umgebung von Travemünde gibt es öffentlich zugängliche Grillplätze im Grünen – abseits des Strandes, aber mit viel Flair.

Und wer seinen Tag mit einem Sundowner im Strandkorb ausklingen lässt, kann sich das Abendessen eben einfach selbst mitbringen. Picknick plus Meeresrauschen – das hat was. Und riecht besser für alle.


Fazit: Grillen am Strand? Leider selten erlaubt – aber nicht unmöglich

Der Strandkorb bleibt dein Rückzugsort – fürs Buch, für den Kaffee, für die Seele. Grillen gehört eher auf die Wiese hinterm Deich oder auf den Campingplatz. Mit ein bisschen Planung klappt das auch. Und wer weiß – vielleicht schmeckt der Nudelsalat im Sonnenuntergang auch ohne Grillrost einfach genauso gut?


🧭 Interne Lesetipps:

Camping in Travemünde mit Hund – was du wissen musst oder hier:

An die Ostsee mit dem Hund – Ist das eine gute Idee?

und auch hier: Wenn Campingplätze zu teuer sind – wo darf ich übernachten?


Von Petra

Autorin mit Leidenschaft für die Nord- und Ostsee und den Strandkorb. Das Meer, die Weite, die Luft, das Wasser, eine steife Brise....